Kaprunertal
Kaprun
Gipfel und Übergänge
- Imbachhorn (2.470 m)
- Großes Wiesbachhorn (3.564 m)
- Klockerin (3.425)
- Mittlerer- (3.356 m) und
- Großer Bärenkopf (3.401 m)
- Hohe Riffl (3.338 m)
- Hocheiser (3.206 m)
- Grießkogel (3.066 m)
- Kitzsteinhorn (3.023 m)
- über Kapruner Törl (2.639 m) via Austriaweg zur Rudolfshütte oder Stubachtal
- über Obere Bockkarscharte (Keilscharte) (3.187 m) zur Oberwalder Hütte
- über Bratschenkopfscharte (3.413 m) oder
- über Gruberscharte (3.092 m) (Biwak) zur Schwarzenberghütte
Klammheimlich
Klammheimlich
Südlich des Hauptstufenkraftwerks verriegelt der Bürgkogel das Tal. Das Wasser der Kapruner Ache stürzt hier unter Rauschen und Tosen durch die eindrucksvolle Sigmund-Thun Klamm. Sie ist 300 m lang, gut erschlossen und zeigt wunderschöne kesselförmige Auswaschungen im blaugrauen Kalkglimmerschiefer. Der Bürgkogel selber dient schon seit etwa 1800 v. Chr. Als menschliche Wohnstätte, später den Kelten, dann den Römern als Befestigungsanlage. Kaprun selber wurde bereits im Jahr 931 im Codex Odalberti urkundlich erwähnt. Das Kaprunertal ist, verglichen mit manchen anderen Tauerntälern, arm an bedeutenden Mineralien, dennoch wurde hier im Bereich der Grubalpe nach Gold geschürft.
Moore, Moose und urige Wälder
Vor dem Taleingang liegt als naturkundliche Besonderheit des Talbodens ein bemerkenswertes Moorgebiet, das Filzmoos - ein verlandeter späteiszeitlicher See. Der Laubmischwald beim Kesselfall ist ein uriger Bestand mit Bergahorn, Rotbuche, Ulme, Linde, Esche und Hasel und vereinzelt Fichten. Solche Wälder sind in den Hohen Tauern selten. Viele Moose und Flechten gedeihen hier wie auch verschiedenste Vögel den Wald bevölkern. Im Bereich der Waldgrenze, die teilweise aus anthropogenen und teils aus klimatischen Gründen (Niederschläge bis zu 3000 mm pro Jahr) bei nur rund 1800 m Höhe liegt, schließen ausgedehnte Zwergstrauchheiden und alpiner Krummseggen- und Blaugras-Rasen sowie Pioniervegetation an.
Im Spannungsfeld Natur - Wirtschaft
Das Kaprunertal ist heute durch Stauseen, Kraftwerke und Stromleitungen geprägt. Das Gletschergebiet Schmiedingerkees am Kitzsteinhorn ist für den Tourismus erschlossen. Kraftwerke und Skitourismus haben hohe wirtschaftliche Bedeutung. Die Grenzen des Nationalparks beginnen daher erst weit im Talinneren. Natürliche Bergseen fehlen weitgehend im Kaprunertal. Dafür ist der Zugang zu den Dreitausendern der Glocknergruppe und ihrer faszinierenden Gletscherwelt durch die Kürze des Tales und die infrastrukturelle Erschließung relativ einfach. Im Gletschervorfeld des Karlinger Kees finden sich auf kleinem Raum verschiedene Stadien der Besiedlung durch Pflanzen. Neben kahlen Stellen zeigen sich Flechtenrasen, Polsterpflanzenfluren bis hin zu reichhaltigen Zwergweiden-Gebüschen. Unter anderem kommt die in Salzburg seltene Schweizer Weide vor, die an ihren weißfilzigen Blättern leicht zu erkennen ist. Wunderbare Gletscherschliffe und Gletscherbäche sind zu bestaunen.
Alpine Welt: Das Imbachhorn
An Wetterfichten vorbei wandert man über Almrasen den Grat entlang auf das Imbachhorn, einen der schönsten Aussichtsberge der Region. Am Weg begegnet man Gebirgstieren und -pflanzen wie Edelweiß, Enzian und Alpenrose. Der Weg über die Brandlscharte zur Talstation der Kitzsteinhornbahn sollte nur bei Trockenheit gewählt werden. Er führt über steile Grasheiden (Arnika, Glockenblume…) hinab zu Grauerlen und Bergahorn. Busverbindung zurück nach Kaprun.
Gehzeit: Aufstieg ab Kaprun ca. 6 Stunden, Abstieg ca. 3 Stunden (über Brandlscharte, nur bei Trockenheit) oder 5 Stunden (über Neumayer Alm).
Eiswelt: Das Gletschervorfeld Kaprun - Karlinger Kees
Mehrere markant ausgeprägte Gletscher fließen zwischen dem Wiesbachhorn und dem Kapruner Törl in Richtung Mooserboden. Eisbrüche, Gletschertore und vielfältige Spuren der Gletschertätigkeit können vom Wanderer aus nächster Nähe beobachtet werden. Vom Mooserboden aus gehen Sie über die Staumauern Moosersperre und Drossensperre (2.045 m) und auf dem Austriaweg Nr. 717 am Ostufer des Speichers Moosboden entlang zu dessen südlichem Ende. Eine Wanderung über das Kapruner Törl ins Stubachtal zur Rudolfshütte ist in insgesamt etwa 5 Stunden möglich.
Gehzeit: ca. 1½ Stunden für den Aufstieg, Achtung Steinschlaggefahr!