Gletscher der Hohen Tauern
Seit Jahrtausenden prägen die Gletscher das Erscheinungsbild des Nationalparks Hohe Tauern. Neben ihrem imposanten Aussehen haben sie wichtige Funktionen für die Umwelt.
Heute gibt es in den Alpen mehr als 2.000 Gletscher mit einem Eisvolumen von rund 100 km², wobei man davon 342 Gletscher im Nationalpark Hohe Tauern finden kann. Man kann zwischen verschiedenen Arten von Gletschern unterscheiden, wie beispielsweise Kargletscher, Hanggletscher, Blockgletscher, Lawinengletscher oder Auslassgletscher.
Wenn die sommerlichen Temperaturen nicht ausreichen, um den, im Winter gefallenen Schnee, wieder zu schmelzen, dann entstehen Gletscher. Jahr für Jahr lagern sich Schneeschichten, die sich dann in Firn umwandeln und durch zunehmenden Druck in Eis verfestigen. Gletschereis ist also kein starrer Körper und fließt aufgrund der Schwerkraft ins Tal. Wenn Geländekuppen überflossen werden, entstehen Zerrkräfte, welche sich durch das Aufreißen von Spalten entladen.
Der Nationalpark Hohe Tauern beherbergt alle verschiedenen Gletschertypen. Der größte Gletscher im Nationalpark ist die Pasterze, der Talgletscher des Großglockners. Mit einer Länge von 7,5 Metern und einer Fläche von 18,5 km² ist der Pasterzengletscher der größte Gletscher der gesamten Ostalpen und zählt zu den „großen Alpengletschern der Welt“, da er von der periglazialen Höhenstufe bis zu der potenziellen Waldstufe hinabreicht und somit mit Gletschern wie Glacier Noir oder Glacier des Bossons „mithalten“ kann.
Gletscher haben in vielerlei Hinsicht bedeutende Funktionen. So haben sie einen Einfluss auf den Wasserhaushalt, eine Bedeutung für die Energiegewinnung, Einflüsse auf das Mikroklima und stehen in Zusammenhang mit Naturgefahren. Des Weiteren sind sie zunehmend sensible Indikatoren für den globalen Klimawandel, da man seit einigen Jahrzehnten einen Gletscherschwund beobachten kann.