Untersulzbachtal

Neukirchen am Großvenediger

Gipfel und Übergänge
  • Großer Wartkopf (2.640 m)
  • Keeskogel (3.291 m)
  • Schwarzes Hörndl (3.100 m)
  • Pillewizer (3.000 m)
  • Großvenediger (3.674 m)
  • Kleinvenediger (3.471 m)
  • Hohe Fürleg (3.244 m)
  • Habachspitze (3.062 m)
  • über Bettlerscharte (2.050 m) ins Obersulzbachtal
  • über Zwischensulzbachtörl (2.918 m) zum Obersulzbachkees nur mit kompletter Eisausrüstung und Seil möglich
Historischer Bergbau
Schaubergwerk Hochfeld Untersulzbachtal Neukirchen | © Niki Faistauer
Historischer Bergbau

Historisch und geologisch interessant ist der ehemalige Kupferbergbau am Hochfeld, der 1857 stillgelegt wurde. 500 Jahre lang wurde hier nach Kupfer geschürft. Ein Teil der Stollenanlage wurde wieder erschlossen und nun stehen etwa 1,2 km dem Besucher mit Führung im Schaubergwerk offen. Das Kupfererz war z.T. sehr rein mit geringem Gehalt an Gold und Silber, was den Abbau noch attraktiver machte. Im äußeren Talbereich um den Blauwandstollen betrieben vermutlich bereits Kelten und Römer den Kupferbergbau. Der Geolehrweg „Blick ins Tauernfenster“ gewährt faszinierende Einblicke in die Geologie des Tauernfensters.

Seltene Minerale

Das Untersulzbachtal ist bekannt für seinen Mineralienreichtum. Bergkristall, Sphen, Apatit, Aquamarin und Adular sind nur einige davon. Weltberühmt und durch Größe, Schönheit und Formenreichtum weltweit einzigartig ist das Vorkommen von Epidot in der Knappenwand. 1865 fand der Pinzgauer Alois Wurnitsch die ersten Epidotkristalle in der Knappenwand. Dieser sensationelle Fund führte zu intensivem Bergbau. Seit 1998 kümmert sich das Zukunftskollegium Nationalpark Hohe Tauern in Neukirchen um Präsentation und Forschung unter wissenschaftlicher Betreuung der Universität Wien und des Naturhistorischen Museums Wien. Durch den über 100 Jahre betriebenen Epidotabbau entstand eine 25 m tiefe, 15 m hohe und 10 m breite Höhle in der Knappenwand, die durch einen schmalen Wandersteig erschlossen wurde. Derzeit wird der anstehende Epidotamphibolit für Schauzwecke freigelegt.

Untersulzbachkees - Teufelsstein und Gletschermilch
Untersulzbach | © Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern
Untersulzbachkees - Teufelsstein und Gletschermilch

Das Untersulzbachkees ist als modellhafter Zungengletscher besonders eindrucksvoll. Im Spätglazial (vor ca. 15.000 – 10.000 Jahren) reichte es noch bis in das schon eisfreie Salzachtal hinaus. Die Wälle der Endmoräne sind heute noch bei der Hieburg zu sehen. Findlinge wie westlich vom Rosentalwirt („Teufelsstein“) wurden einst vom Gletscher aus dem Inneren der Tauerntäler heraus transportiert.

Tosendes Naturdenkmal – Untersulzbachfall

Der Rundweg führt vom Gasthof Schütthof (oder Schiedhof) zuerst durch Grauerlenbestände. Es folgt ein montaner Fichtenwald mit schöner Krautschicht (Moos-Nabelmiere, Kl. Leimkraut, Alpenmaßlieb, Alpen-Fettkraut). Bergahorn und Weiß-Birke stocken an den Steilabfällen. Weiter oben herrschen Heidelbeere, Wald- Sauerklee und Alpenbrandlattich im Unterwuchs (bodensauer Fichtenwald). Das Wasser des Untersulzbaches stürzt hier über eine 50 m hohe Felsstufe in ein kreisrundes Tosbecken. Die hohe Luftfeuchtigkeit schafft ein eigenes Klima, in dem verschiedenste Moose und Flechten, wie z.B. die gelben Leuchtflechten prächtig gedeihen. Der Scheitelpunkt des Rundweges oberhalb des Wasserfalls liegt auf ca. 1000 m Seehöhe. Der Bach überwindet noch mehrere kleinere Katarakte bis er schließlich durch eine etwa 200 m lange Klamm fließt.

Gehzeit: Rundweg von ca. 1 ½ Stunden mit Aussichtskanzeln.

In die Kernzone - Stockeralm zur Aschamalm
Untersulzbach | © Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern
In die Kernzone - Stockeralm zur Aschamalm

Die Wanderung führt uns über den Wasserfallrundwanderweg durch Wälder auf Almen bis in die Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern. Sie ist Ausgangspunkt für Wanderungen zur Finkalm und zur Aschamalm. Ab dort ist wegloses Gelände, es gibt keinen Weg zum Untersulzbachkees. Die Almwiesen sind mit Blocksturzmaterial durchsetzt. Enziane, Scheuchzers Glockenblume mit ihren dunkelblauen, nickenden Blüten und Feldthymian finden wir hier.

Gehzeit: ca. 4 Stunden, Abstieg ca. 2 Stunden.

Geolehrweg "Blick ins Tauernfenster" und Schaubergwerk Hochfeld

Der Weg zum Schaubergwerk führt entweder über den Wasserfallrundwanderweg (landschaftlich sehr reizvoll) oder direkt auf einem breiten Almweg von der Einödbrücke zum Schaubergwerk. Das Knappenhaus neben dem Stollenmundloch Hieronymus-Erbstollen ist Informationsstelle und Ausgangspunkt für Führungen ins Schaubergwerk. Hier erlebt man sehr anschaulich die harten Arbeitsbedingungen und Abbaumethoden vergangener Bergbauepochen. Das Bergwerk bietet aber auch einen Blick in das „Tauernfenster“, den vielfältigen geologischen Aufbau der Hohen Tauern. Die Stollen bieten auch manchen Lebewesen Lebensraum und Schutz.

Gehzeit: Vom Parkplatz über den Geolehrweg zum Schaubergwerk ca. 1 Stunde. Schaubergwerkführung in den Sommermonaten