Obersulzbachtal

Neukirchen am Großvenediger

Gipfel und Übergänge
  • Großvenediger (3.674 m)
  • Großer Geiger (3.360 m)
  • Schlieferspitze (3.290 m)
  • Gamsspitzl (2.888 m)
  • Maurer Keesköpfe (3.311 m)
  • Keeskogel (3.291 m)
  • über Krimmler Törl (2.776 m) zur Warnsdorfer Hütte
  • über Maurer Törl (3.104 m) zur Essener und Rostocker Hütte (2.207 m)
  • über Obersulzbachtörl (2.918 m) zur Johannis Hütte (2.121 m)
  • über Venedigerscharte (3.407 m) zum Defregger Haus (2.963 m) und zur Neuen Prager Hütte (2.782 m)
  • über Bettlerscharte (2.050 m) ins Untersulzbachtal
Gletscherland
Obersulzbachtal | © Nationalpark Hohe Tauern - Szopory
Gletscherland

Enge Täler mit steilen Flanken führen in das großartige Gletschergebiet des Großvenedigers. Neun Gletscher liegen im Einzugsgebiet des Obersulzbaches. Der größte davon ist das Obersulzbach-Kees, das einst das Tal formte. Sein Zungenende reichte 1850 noch bis zur Obersulzbachhütte, heute liegt das Gletschertor weit taleinwärts. Allein im Jahr 2007 ist die Gletscherzunge um 47,5 m gegenüber dem Vorjahr geschrumpft. Vor dem Gletscher hat sich im Bereich der „Türkischen Zeltstadt“ ein See gebildet und der Eisrand löst sich stark auf. Im spärlich bewachsenen Gletschervorfeld veranschaulicht ein Lehrweg die Entwicklung des Gletschers.

Wasserreich

Aus dem Gletschergebiet stammt das Wasser des Obersulzbaches. Das meiste Wasser fließt dabei in den Sommermonaten (70% des Jahresabflusses im Juni, Juli und August). Die Kraft des mächtigen Gebirgsbaches kann an den Flusserosionen festgestellt werden. Faszinierend und zu Naturdenkmälern erklärt sind auch die Wasserfälle: der Gamseck-Fall bei der Berndlalm (über 80 m hoch) und der nahe gelegene Seebachfall, ein 300 Meter hoher Schleierfall. Ein lohnendes Ziel ist der auf 2.083 m Seehöhe gelegene Seebachsee, der in 3 Stunden vom Hopffeldboden aus über einen steilen, aber nicht schwierigen Weg erreichbar ist. Man wird durch einen imposanten Ausblick auf das Großvenedigermassiv für den Aufstieg belohnt. Viele Alpenrosen blühen in den schneereichen und windgeschützten Lagen. Westlich des Seebachsees liegt der großteils verlandete Kleine Seebachsee.

Steinbockrevier

Die alpine Tierwelt ist im Obersulzbachtal bestens zu beobachten. Die bereits ausgerotteten Steinböcke wurden im Obersulzbachtal im Jahr 1978 wieder angesiedelt. Die Tiere sind bis zu 100 kg schwer, die Hörner können bis zu 1 Meter lang werden und 15 kg wiegen. Die Geißen haben nur bis 30 cm lange Hörner. Eine kleine Steinbockkolonie ist auf dem Weg von der Kürsingerhütte zum Keeskogel oft zu sehen. Hier ist es auch sehr wahrscheinlich, auf Schneehühner zu treffen. Im Sommer sind sie fleckig braun, im Winter schneeweiß und damit bestens getarnt. Sie bleiben selbst in strengen Wintern in der Region. Spezielle Daunen und Federn an den Füßen halten sie bei eisigen Temperaturen warm.

Talwanderung zur Postalm
Obersulzbachtal | © Nationalpark Hohe Tauern - Szopory
Talwanderung zur Postalm

Der Weg führt über die Forststraße am Blausee vorbei zuerst durch Grauerlenwald, dann montanen Fichtenwald bis man im Bereich der Kampriesenalm auf blumenreiche Almmatten stößt. Hier zweigt westlich der Weg zum Seebachsee ab. Weiter durch Fichtenwald zur Berndlalm. Highlights der Wanderung sind der Seebachfall (Schleierfall, Naturdenkmal) und der Gamseck-Fall (kurzer Seitenweg mit schöner Aussicht, weiters zwei Aussichtskanzeln bei GH Berndlalm). Von hier aus geht man noch etwa 1 Stunde an Almwiesen vorbei (Enzian, Arnika, im Frühjahr Krokus) bis zur Postalm. Mehrere große Felsstürze, Gletschertöpfe bei der Poschalm und schöne Gletscherschliffe, Zeugen der einstigen Gletscheraktivität, sind unterwegs zu bewundern.

Gehzeit: ca. 3 ½ Stunden ab GH Siggen, ca. 2 ½ Stunden ab PP Hopffeldboden

Quellsee am Eingang zum Nationalpark - Der Blausee

Noch nicht im Nationalpark aber im Landschaftsschutzgebiet liegt der Blausee – etwa 15 min. Gehzeit vom Gasthaus Siggen entfernt. Er ist durch die Dynamik des Obersulzbaches vor etwa 100 Jahren entstanden und wurde 2006/07 revitalisiert. Ein Amphibienbiotop lädt zum Entdecken ein, im Gletscherbach gibt es gesicherte Bereiche zum Spielen (Vorsicht, nicht oberhalb der Wildbachverbauung!), Toiletten und Rastplätze sind ideal für einen Familienausflug. Libellen, Grasfrosch, Laubfrosch und Erdkröte tummeln sich im Wasser. Im See können große Bachforellen und Elritzen beobachtet werden.

Gehzeit: ca. 15 min.

Auf höchsten Gipfeln – Großvenediger
Großvenediger | © Ferdinand Rieder
Auf höchsten Gipfeln – Großvenediger

Der Weg führt über die Forststraße am Blausee vorbei zuerst durch Grauerlenwald, dann montanen Fichtenwald bis man im Bereich der Kampriesenalm auf blumenreiche Almmatten stößt. Hier zweigt westlich der Weg zum Seebachsee ab. Weiter durch Fichtenwald zur Berndlalm. Highlights der Wanderung sind der Seebachfall (Schleierfall, Naturdenkmal) und der Gamseck-Fall (kurzer Seitenweg mit schöner Aussicht, weiters zwei Aussichtskanzeln bei GH Berndlalm). Von hier aus geht man noch etwa 1 Stunde an Almwiesen vorbei (Enzian, Arnika, im Frühjahr Krokus) bis zur Postalm. Mehrere große Felsstürze, Gletschertöpfe bei der Poschalm und schöne Gletscherschliffe, Zeugen der einstigen Gletscheraktivität, sind unterwegs zu bewundern.

Gehzeit: ca. 3 ½ Stunden ab GH Siggen, ca. 2 ½ Stunden ab PP Hopffeldboden

An den Rand des Eises – Gletscherweg Obersulzbachtal

Im Talschluss erlebt man die vom Gletscher geprägte Landschaft. Der interessante Lehrweg im Vorfeld des Obersulzbachkees zeigt die Rückzugsstationen des Gletschers seit 1850. Markante Moränen, Gletscherschliffe und die Besiedelung der Schutthalden durch Pionierpflanzen sind zu sehen. In der Begleitbroschüre „Gletscherweg Obersulzbachtal“ werden die Besonderheiten der zwanzig Haltepunkte beschrieben. Vom Weg aus bietet sich ein herrlicher Blick zur Westflanke des Großvenedigers und durch das Tal hinaus nach Norden zu den westlichen Kitzbühler Alpen.

Gehzeit: Postalm bis Obersulzbachhütte ca. 15 min., Lehrweg (3,5 km) in ca. 3-4 Stunden