Fuschertal

Fusch an der Glocknerstraße

Gipfel und Übergänge
  • Imbachhorn (2.470 m)
  • Hoher Tenn (3.368 m)
  • Gr. Wiesbachhorn (3.564 m)
  • Klockerin (3.425 m)
  • Großer Bärenkopf (3.396 m)
  • Breitkopf (3.154 m)
  • Fuscherkarkopf (3.331 m)
  • Sinwelleck (3.261 m)
  • Brennkogel (3.018 m)
  • Schwarzkopf (2.765 m)
  • Großglockner (3.798 m)
  • über Brandlscharte (2.371 m) ins Kaprunertal
  • über Bratschenkopfscharte (3.401 m) zum Heinrich-Schwaiger-Haus
  • über Gruberscharte (3.092 m) – Gruberschartenbiwak
  • über Bockkarscharte (3.039 m) zur Oberwalderhütte
  • über Untere Pfandlscharte (2.663 m) zum Glocknerhaus
  • über Mittertörl (2.373 m) zum Rauriser Tauernhaus
  • über Hochtor (2.926 m) nach Heiligenblut
Tiefes Tal
Fuschertal | © Tourismusverband Fusch
Tiefes Tal

Das 20 km lange Fuschertal steigt nur allmählich an, lediglich in der Mitte – der Bärenschlucht – überwindet die Fuscher Ache eine 250 m hohe Steilstufe aus Kalkglimmerschiefer. Das innere Fuschertal (Ferleitental) ist das am tiefsten eingesenkte Trogtal der Ostalpen: Bis zum Gipfel des Wiesbachhorns sind es noch rund 2.400 Höhenmeter – ein eindrucksvoller Talschluss umrahmt von gletscherbedeckten Dreitausendern.

Großartige Gletscher

Die Landschaft im inneren Fuschertal ist durch zahlreiche Gletscher geprägt. Das Bockkarkees ist ein echter Kargletscher mit zerrissener Zunge und der größte Gletscher im Tal. Eisstürze donnern immer wieder ins Tal. Der größte war 1945, als Eislawinen bis in das Rotmoos stürzten. Das Teufelsmühlkees zwischen dem Hinteren Bratschenkopf und dem Großen Wiesbachhorn ernährt den tiefstgelegenen Gletscher der Hohen Tauern, das Boggeneikees. Die Gletscher gingen deutlich zurück, wie langjährige Forschungen im Nationalpark belegen. Der längste Gletscher im Nationalpark Hohe Tauern ist auf jeden Fall die Pasterze am Fuße des Großglockners mit einer Länge von 5 km vom Gletschertor bis zum Hufeisenbruch bzw. mit 7 km vom Gletschertor bis auf den Johannisberg (Stand: 2008). Bis zu den 90er Jahren hat die Pasterze pro Jahr rund 1,7 Meter an Höhe verloren. Im Hitzejahr 2003 gar 6,5 Meter. Seither schmilzt das Eis immer schneller.

Tauern - Bronzezeit bis heute

Die kurze Verbindung über das Hochtor in das Mölltal machte schon in der Bronzezeit den Tauernweg interessant. Der „Römerweg“ ist ein mittelalterlicher Wegkörper für den Goldbergbau und Saumhandel mit Pferden. Reste davon sind z.B. zwischen Fuschertörl und Hochtor zu sehen. Heute führt im Sommer die Großglockner-Hochalpenstraße (mautpflichtig) durch das alpine Gelände bis nach Heiligenblut.

Rotmoos - internationales Schutzgebiet
Käfertal - Ranger | © Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern - Max Draeger
Rotmoos - internationales Schutzgebiet

Das Rotmoos im Fuscher Tal ist eines der bedeutendsten Feuchtgebiete im Bundesland Salzburg. Es weist ein Ausmaß von ca. 58 ha auf und liegt im Talschluss in einer Seehöhe von 1250 - 1300 m. Das Rotmoos ist ein Kalk-Silikat-Niedermoor, ein seltener Moortypus in den Hohen Tauern. Das natürliche Netzwerk von Gerinnen, offenen Schotterflächen und Moorrasen machen es zu einem Naturjuwel. Die rote Farbe stammt von dem eisenroten Schlamm, der sich in langsam fließendem und stehendem Wasser ablagert. Das Moor ist seit 1995 Ramsar-Schutzgebiet und damit als „international bedeutendes Feuchtgebiet“ anerkannt. Es ist reich an Orchideen und seltenen Moorpflanzen, unter anderem das Breitblättrige Knabenkraut – eine Orchidee, die vor allem im Frühsommer zu Tausenden blüht und so einen unvergesslichen Eindruck vermittelt. Deshalb wird das innerste Fuschertal auch „Tal der Orchideen“ genannt. Alpine Arten verzahnen sich mit der Moorvegetation. Hier finden wir auch Steinhage – aus Steinen aufgeschichtete Einfriedungen, ein Lebensraum für verschiedenste Tierarten.

Sonderschutzgebiet Piffkar

Ein Mosaik an Pflanzen und eine vielfältige Tierwelt prägen das Piffkar. Hier wechseln auf engstem Raum saure und kalkhaltige Böden ab. Die Rostrote Alpenrose wächst neben der Bewimperten Alpenrose. Zahlreiche Insekten wie Hummeln und Schmetterlinge besuchen die Bergblumen. Der Bartgeier streicht knapp über die Piffschneid. Kolkrabe und Steinadler sind häufig zu beobachten. Die Natur wird hier sich selbst überlassen und die Entwicklung wissenschaftlich erforscht. Eine Wanderung zum Baumgartlkopf gibt Einblick in dieses großartige Sonderschutzgebiet.

Edelweiß und Steinadler - Wanderung zur Gleitwitzer Hütte

Von Fusch zu den Hirzbachwasserfällen (Weg Nr. 725) durch herrliche Schluchtwälder erreicht man nach etwa 2 Stunden die Hirzbachalm. Von hier führt der Weg durch blumenreiche, sonnige Bergwiesen zur Gleitwitzer Hütte mit schönem Ausblick. Mit etwas Glück kann man einen Steinadler beobachten, der in der Umgebung einen Horst hat. Weiter in nördlicher Richtung zur Brandlscharte und auf das Imbachhorn, ein wunderbarer Aussichtsberg der Hohen Tauern.

Gehzeit: ca. 3,5 Stunden bis zur Hütte, ca. 1 Stunde auf das Imbachhorn.

Weichselbachtal - Walchen Grundalm

Der Weg führt über die Bad Fuscher-Straße leicht ansteigend über mehrere Brücken 2 km in Richtung Süden, dann nach Osten ins Weichselbachtal. Im alten Kurort Bad Fusch folgt man nach der Kirche dem leicht ansteigenden Almweg an den Heilquellen vorbei in die idyllische Landschaft des Weichselbachtales mit samtigen Almmatten, stillen Wäldern und rauschenden Bächen. Am Talschluss erreichen Sie die Walchen Grundalm (1.436 m), von wo aus Wegkundige zur Weichselbachhöhe – Wetterkreuz (2.218 m) nach Rauris-Wörth (6 Stunden) gehen können.

Gehzeit: ca. 3 Stunden (Weg Nr. 2), Übergang nach Wörth schlecht markiert.

Wassererlebnis Walcher Wasserfall

Ausgehend vom Tauerngasthof in Ferleiten geht man über die Brücke und folgt dem Schild „Wassererlebnisweg Walcheralm“. Nach einer Wanderung von ca. 2 Stunden erreicht man den Weg durch den Wasserfall auf 1.731 m Seehöhe. Die Wassermassen stürzen direkt vor dem Besucher talwärts. Geführte Wanderungen werden im Sommer angeboten.

Gehzeit: ca. 2 Stunden.

Wanderung zur Schwarzenberghütte

Der dreieinhalbstündige Aufstieg entlang von Wildbächen, über Almwiesen und vorbei an Wasserfällen zur Schwarzenberghütte ist bei normalen Verhältnissen für jeden Wanderer zu schaffen. Leichte Touren von der Hütte aus führen auf das 2.520 m hohe Steinkarl und auf dem Gletscherpanoramaweg geht es bis an den Gletscherrand des Hochgrubenkees.
Der Hausberg der Hütte, die Hohe Dock, erforder einiges an Trittsicherheit und alpiner Erfahrung sowie entsprechende Ausrüstung. Das gilt im Übrigen für alle Touren zur und um die Schwarzenberghütte. Touren auf das Große Wiesbachhorn, den Großen Bärenkopf und die Klockerin sind hochalpine Gletschertouren und nur für Bergsteiger mit entsprechender Ausrüstung und Erfahrung empfehlenswert. Von allen umliegenden Gipfeln bietet sich ein atemberaubender Rundblick auf die höchsten Gipfel der Ostalpen und die größten Gletscher Österreichs.

Gehzeit: ca. 3 ½ Stunden bis zur Hütte, zum Gletschervorfeld 1 ½ Stunden (hier Trittsicherheit erforderlich).

Knabenkraut und Steinhag - Wanderung ins Rotmoos

Ausgangspunkt ist die Mautstelle Ferleiten, von wo man über die Fuscher Ache, dann Richtung Süden auf einem Wirtschaftsweg bis zur Abzweigung Trauneralm gelangt. Von hier reicht das Rotmoos bis in den Talschluss. Weglos kann man noch in das wildromantische Hochtal – das Käfertal gehen. Jedoch sind die innersten Regionen wegen Eisschlaggefahr zu meiden. Leichte Wanderung in ebenem Gelände, besonders für Familien geeignet. Für Bergwanderer führt ein Weg durch schönen Montan- und Subalpin-Wald in einigen Kehren hinauf zur Trauneralm. Diese war früher ein Stützpunkt für Übergänge über die Pfandlscharte zum Glocknerhaus.

Gehzeit: ca. 1 Stunde bis zum Rotmoos, ca. 1 Stunde für die Moorexkursion, ab der Weggabelung ca. 1 ½ Stunden zur Trauneralm.